Geschichte der Altkatholischen Gemeinde Nordtirol:
Bis 1987 betreute Pfarrer Franz Warnung unter Mithilfe von Subdiakon Hermann Seydel die Altkatholiken in Tirol und Vorarlberg von Salzburg aus. Dann übernahm Pfarrer Meinrad Schumacher die Seelsorge in Innsbruck.
Am Anfang bestand diese Gemeinde aus etwas über 100 Altkatholik:innen. Den regelmäßigen Gottesdienst im evangelischen Pfarrhaus der Christuskirche besuchte zu dieser Zeit nur ein kleiner Teil hiervon.
Dank des unermüdlichen Engagements von Pfarrer Meinrad Schumacher wuchs die Gemeinde kontinuierlich an. Das war unter anderem auf die innovativen Gottesdienste und das Angebot eines altkatholischen Religionsunterrichts zurückzuführen. Diesen besuchten ungetaufte bzw. von den schulischen Religionsstunden abgemeldete Kinder, deren Eltern aber dennoch eine zeitgemäße religiöse Bildung wichtig war.
Inzwischen ist die Zahl der Nordtiroler Altkatholik:innen auf 185 angestiegen, wovon ca. 90 Personen aktiv am Gemeindeleben teilnehmen, zuzüglich 50 Menschen aus anderen Konfessionen. Seit 1999 stehen wir auch mit den Altkatholik:innen in Südtirol in Verbindung.
Auf Grund der fortlaufend erfreulichen Entwicklungen wurde bereits am 07.12.2003 eine eigene, von Salzburg unabhängige Gemeinde, die Altkatholische Gemeinde Nordtirol, gegründet. Gleichzeitig traten wir der Arge West bei, einem organisatorischen Zusammenschluss der Gemeinden Salzburg, Ried und Nordtirol.
Geschichte der Altkatholischen Kirche:
Die altkatholische Kirche ist eine selbstständige katholische Kirche.
Unsere Kirchen entstanden in Folge des 1. Vatikanischen Konzils 1870, als Katholik:innen, die dort verkündeten Papstdogmen ablehnten.
Diese Dogmen besagen, dass der Papst für die Gesamtkirche, und unabhängig von Konzilien, Fragen des Glaubens und der Moral, endgültig entscheiden kann. Wenn er ausdrücklich eine solche Entscheidung trifft, sei sie unfehlbar. Zudem habe der Papst den Universalprimat, d.h. die unmittelbare Oberherrschaft über alle Kirchen und alle getauften Christinnen und Christen.
Da diese Dogmen, und damit auch die Unfehlbarkeit des Papstes, nicht anerkannt wurden, war es notwendig, eigene Gemeinden und Landeskirchen zu bildem.
Die altkatholische Kirche ist daher nicht dem Papst der römisch katholischen Kirche „unterstellt“.
Das höchste Amt in der altkatholischen Kirche ist jenes von Bischöfin/Bischof.
Die altkatholische Kirche ist demokratisch aufgebaut und so werden u.a. auch innerhalb der Gemeinden die Geistlichen (Pfarrer:innen, Vikar:innen, usw.) sowie auch der jeweilige Gemeindevorstand von den Gemeindemitgliedern in einer Versammlung gewählt. Jedes Gemeindemitglied hat somit ein aktives und direktes Recht zur Mitgestaltung.
Darüber hinaus ist in der altkatholischen Kirche die Gleichberechtigung von Mann und Frau selbstverständlich – die (geistlichen) Ämter sind für Frauen und Männer gleichermaßen zugänglich. Es gibt keine Verpflichtung zum Zölibat für Geistliche.
Ebenso selbstverständlich sind für uns die Eheschließung Geschiedener sowie die Segnung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften.
Sie sind jederzeit herzlich Willkommen!
Altkatholische Kirchengemeinde Nord Tirol
6063 Rum, Ulmenstrasse 21/32
Telefon +43 (0)677/62646016
kg-nordtirol@altkatholiken.at
Parteienverkehr nach Vereinbarung
